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Ver·ant·wor·tung

  • Autorenbild: Amrei
    Amrei
  • 27. März 2022
  • 2 Min. Lesezeit

/Verántwortung/

Substantiv, feminin [die]

Die letzten ~8 Jahre waren sehr lehrreich.

Wunderschön, schmerzhaft, hilfreich, intensiv, farbenfroh, entscheidend, klärend, richtig, erkenntnisreich, aufwühlend, anstrengend, motivierend, kräftezehrend – gleichzeitig mit den allerschönsten und den allerschlimmsten Momenten gefüllt.




Es waren ereignisreiche Jahre. Ich habe viel über mich gelernt, über Grenzen, über Stärken & Schwächen, über Beziehungen, über andere Menschen und vor allem über Verantwortung.

Eine sehr wertvolle Erkenntnis für mich:

Die eigenen Möglichkeiten und Grenzen zu kennen ist notwendig, um Verantwortung zu übernehmen und auch um sie abzugeben.

Ich übernehme Verantwortung für mich, meine Entscheidungen und mein Handeln.

Privat und beruflich.

Ich übernehmen Verantwortung für meine Kinder, ihr gesundes Aufwachsen und ihr Wohlergehen.

Ich übernehme Verantwortung in meinem Ehrenamt oder in meiner Rolle als Elternvertreterin.

Wir alle übernehmen Verantwortung in dem gesellschaftlichen Konstrukt in dem wir leben. Wir scheitern dabei und wir wachsen daran.

Wir übernehmen vermutlich auch viel zu oft Verantwortung für Menschen und Dinge, die wir nicht zu verantworten haben.

Ich gebe Verantwortung ab, weil ich meine Kompetenzen kenne, anderen eine Chance geben möchte und ihr Verantwortungsbewusstsein anerkenne.

Ich gebe Verantwortung ab, um meinen Kindern – dem Alter entsprechend – zu zeigen und erkennen zu lassen, wozu sie fähig sind. Um Sie zu achtsamen Menschen heranwachsen zu lassen.

Ich gebe Verantwortung auch ab, weil mir die Zeit oder Kraft fehlt und ich weiß, dass das von einer anderen Person viel gewissenhafter umgesetzt/entschieden werden kann.

Das klappt mal besser und mal schlechter. Aber daraus kann ich lernen. Ich muss die Chancen nur annehmen und nutzen.

Denn Verantwortung heißt auch Fehler eingestehen können, Lösungen zu finden, Meinungen zu akzeptieren und zu vertreten, die uns persönlich vielleicht nicht direkt relevant erscheinen.

Dabei ist es wichtig verschiedene Seiten zu betrachten und auch zu hinterfragen.

Und dabei unterscheidet sich die Art der Verantwortung meiner Meinung nach. Es ist ein vielschichtiges Thema und ist mal größer und mal kleiner. Mal angenehm und manchmal eine Belastung.

Aber wir alle streben irgendwie danach Verantwortung zu tragen. Sie gibt uns das Gefühl relevant zu sein, gebraucht zu werden, etwas zu sagen zu haben, das Leben zu spüren oder einen Sinn zu verfolgen.

Wir übernehmen Verantwortung – das ist eine aktive Entscheidung – oft ohne die Rahmenbedingungen zu kennen. Die unausgesprochenen Erwartungen an uns, die unbekannten Details um verantwortungsvolle Entscheidungen treffen zu können, eine unbewusste Rolle, die nicht zu uns passt oder Traumata aus der Vergangenheit, die wir nicht heilen können.

Anstatt Verantwortung zu übernehmen, bekommen wir viel zu oft »Schuld« und merken das nicht einmal.

Schuld und eine Rolle, die nicht zu uns passt. Die wir annehmen, aber nur falsch ausführen können. Durch diese Schuld werden wir zum Opfer gemacht.

Und viel zu oft versuchen wir vergeblich die Hintergründe zu verstehen, es doch noch »richtig« zu machen oder entschuldigen uns sogar. Wir leben dann mit einer großen diffusen Last und verstehen eigentlich gar nicht worum es geht.


Im Idealfall merken wir das irgendwann. Nach zwei, fünf, acht oder dreißig Jahren.

Durch Prüfungsangst, Kündigung, klärende Gespräche, Trennung oder eben indem wir (wieder) wahrnehmen und uns Hilfe suchen. Wenn wir soweit sind, reagieren wir dann darauf.

Aber all das macht etwas mit uns, es formt uns und kann uns vor ein neues noch unbekanntes Puzzle setzen.

Und absurderweise ist das was bleibt erneut »Verantwortung«. Das stärkt uns in einem bewussten, aktiven Umgang mit Verantwortung und einer Abgrenzung zu Schuld.

Comments


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Hi, danke fürs Vorbeischauen!

Das da auf dem Foto bin ich – Amrei.
Die, mit dem Wunsch nach Austausch und die, die den Elterntalk nach Diepholz holt.

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